Nachtrag zu Goamus

Chef,

Auch wenn unser Bericht über den Zustand des Camps sehr negativ klingen mag, bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass man etwas (auch für die Community rund um Goamus) Sinnvolles aus der Farm machen kann. Das setzt allerdings voraus, dass sich die Strukturen ändern (z.B. ein Komitee nur zur Aufsicht).  Und es bedarf der Einsicht aller Beteiligten, dass Erfolg das Ergebnis von beharrlicher Arbeit ist und nicht von Komiteetreffen. Dazu gehört auch die Aussicht für die, die tatsächlich beharrlich arbeiten, von dem dann sicher eintretenden Erfolg, am meisten zu profitieren.

Im Gelände und an den Gebäuden sind, seit wir das erste Mal in 1998 dort waren, viele zusätzliche, mit etwas Pflegeaufwand vermeidbare, Schäden eingetreten. Auch sind  – zumindest die gut zu findenden – versteinerten Bäume fast vollständig zerstört. Einige der m.E. mindestens mehrere hundert Jahre alten Grabstätten der Buschleute sind ausgeräumt. Ein Teil der geologisch hochinteressanten und vor allem wunderschönen Felsformationen, die über Jahrmillionen entstanden sind, wurden zum Teil schwer beschädigt. Der Müll hat sich in den letzten 12 Jahren, seitdem wir die Farm besuchen, immer weiter vermehrt.

All dies zu beseitigen dürfte Arbeit für 5-10 Leute für mindestens ein Jahr sein. Wenn diese Arbeit erledigt ist, kann man Goamus als Ziel für Touristen sehr empfehlen und langfristig etablieren. In einigen Jahren könnte man dann auch sicher die erhofften Einnahmen aus dem Tourismus für die Gemeinde erwirtschaften.

Der sich jetzt abzeichnende Misserfolg macht mich sehr traurig, zumal ich immer mehr sehe, dass er sich nicht aufhalten lässt. Ich habe den Eindruck, dass es in Gibeon niemanden gibt, der bemerkt, dass mit diesen Schäden auch die Verbindungen zu der Historie (sogar Buschmannperlen sind hier zu finden) dieses Platzes gekappt werden. Sowohl die wohl ursprüngliche Besiedlung durch die Buschleute, der Freiheitskampf der Witboois, die Errichtung der Gebäude durch Opa Ludwig haben auf diesem Platz Spuren hinterlassen, die jetzt zerstört werden. Genau darin liegt aber das Potential von Goamus.

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