Der Flug war wie immer eher nervig. Trotz zweier Sitze für mich war an Schlaf nicht zu denken. Entweder war es die Armlehne, die mir ins Kreuz fiel, die drückte oder irgend eine Gurtschnalle.
Morgens um 5 Uhr bei völliger Finsternis zu landen, ist auch nicht besonders spektakulär.
Der richtige Schock kam erst beim Aussteigen. Es war eiskalt, ein eisiger Wind pfiff ins Gesicht. Und an diesem Vormittag wurde es auch nicht ein bißchen wärmer, weil kurz nach Sonnenaufgang der Himmel völlig zugezogen war.
Kashima B&B und Jeannette in Windhoek hatte ich gegen Mittag erreicht. Und nach einer heissen, sehr langen Dusche wurde mir auch wieder warm.
Dann 2 Stunden Schlaf nachholen und ins Zentrum von Windhoek. Erste Einkäufe waren das Ziel. Ergebnis: Erst mal falsche Richtung und bis nach Klein-Windhoek gelaufen. Zwar ein netter Spaziergang so zwischen lauter Häusern von hohen Mauern umgeben mit Stacheldrat und Strom gesichert. Ein Weißer, den ich nach dem Weg frage, reagiert erschreckt und zuckt ohne anzuhalten mit den Schultern. Ein schwarzer Arbeiter deutet immerhin auf ein mit Gerüst versehenes Hochhaus, das ziemlich weit weg in der Richtung lag, wo ich die Interpendence Avenue am wenigsten vermutet hätte. Also 3/4 Std. umsonst gelaufen. Aber er zeigte in die richtige Richtung. Leider reichte die Zeit dann nur noch zum schnellen Einkauf, etwas Brot, Wurst (Mortadella, schmeckte wie in Deutschland), Wiener Würstchen, und da es keine Orangenmarmelade gab, gibt’s nun Nutella und als Orangenmarmeladenersatz Raspberry-Marmelade.
Dann stand die Sonne schon so tief, dass ich mich schnell zurück zu Kashima bewegen musste. (Im Dunklen soll man nicht allein und zu Fuß in Windhoek unterwegs sein) Ganz glaube ich das zwar nicht, aber ich bin dann auch nicht der Held, der das unbedingt am ersten Abend austesten muss.